Geehrte Dudes und Dudelettes,
ich wurde von meiner Lieblingskiezlerin Vanessa getaggt und beteilige mich natürlich ehrfürchtig an der Prozedur. Ich gebe das Zepter ebenso an alle interessierten Exkinder weiter und bin gespannt welche G'schichten ihr noch so im Nähkasten der Vergangenheit hortet. Jetzt erstmal zu mir, Zeitmaschine ab :)
Wo kommst du eigentlich her ?
Ich habe mein Wurzeln wie schon erwähnt in Italien und Österreich. Gar nix Deutsch und so. Aufgewachsen bin ich aber bis zu meinem 20ten Lebensjahr in Vechta - eine relativ nichts aussagende Stadt, die eher als nächst große Überbrückung zwischen Oldenburg und Bremen fungiert. Vechta besitzt neben dem größten Jahrmarkt Norddeutschlands eine Menge Schweinemastanlagen, ein paar relativ naturbelassene Eckchen und sogar einen riesen großen tümpeligen Ententeich ! Mit Enten ! Letztere waren natürlich das Highlight für jemanden der mit 6 Jahren beschließt als Indianer nur noch draußen zu Zelten und dem das Stockbrot auch roh schmeckt. Ich habe diese Eingebung dann aber doch ruhen lassen, nachdem ich partout keinen Fisch gefangen habe, obwohl ich brav stundenlang einen Stock ins Wasser hielt und entschied mich doch mich an der Grundschule zu versuchen, nachdem meine Pläne als Sängerin, Tierapothekerin und als Sailor Moon Double durchzustarten ebenso fehlschlugen.
Warst du brav oder heftig ?
Ich glaub ich war heftig brav. Zumindest wenn man mich ausführte, ich war laut Aussagen meiner Eltern das quirlige Mitbringsel, das in diversen Restaurants die Abendgestaltung aller Gäste verwaltet hat. Wenn ich nicht gerade geklaute Witze falsch zitierte und selbst zur Pointe wurde, versuchte ich mich erstmals als Modeschöpfer und kreierte aus Filz und einer Menge Uhu Klebstoff warme Sonntagsmäntelchen für den halbkahlen Dackel meines Opas. Generell hatte ich viel für Hundis übrig, besonders die schwarz weißen, unübersehbar. Und noch heute hege ich eine Liebschaft für Schwarz weißes. Wenn ich meine Bilder so betrachte, finde ich auch eventuell Gründe für mein Interesse an bunter Beinbekleidung. Knatschig konnte ich aber auch sein, ich erinnere mich recht gut daran, wie ich tierisch rot angelaufen auf dem Kirschbaum saß und meiner Wut in Form von geräuschvollem Geheule Luft machte. Anscheinend erfolgreich, ich bekam ein Pony.
Was war das prägendste Erlebnis deiner Kindheit ?
Schwer zu sagen bei den Stories, aber ich nehm mal eine Lustige. Gut mit 12 ist man nicht mehr ganz ein Kind aber trotzdem. Wie angesagte Heranwachsende es handhaben, liest man jede Menge Zeitschriften, vollgepackt mit Klamotten die man sich nicht leisten kann, Stars die man nicht kennt, Schminke die man nicht braucht und Dr.Sommer Seiten die man nur hinter verschlossener Tür liest. Geschunden von einer nicht erwiderten Liebe eines Jungen, eine Klasse über mir, von dem auch meine 3 " besten Freundinnen " gerade zu von Armors Pfeilen durchbohrt wurden, musste man sich auf meine Kosten ein bisschen Genugtuung verschaffen. Meine, heute betrachtet extrem laue, Leidensgeschichte wurde schwupps auf Papier gebracht und an den Herzschmerzservice einer Mädchenillustrierten geschickt. Wahrscheinlich war die Story nüchtern betrachtet so elendig langweilig, dass sich nicht mal eine Oberlippe dadurch zu zucken vermag - trotzdem fiel es mir schwer unbeobachtet das Haus zu verlassen und nicht an jedem Kiosk und an jeder Tanke sämtliche Schundblättchen nach mir abzusuchen. Was lernen wir daraus ? No matter what, no matter how - they are all bitches ! Ach ja, der einstige Mr.Right ist heute hässlich und hat nicht mal in den unteren Rängen meiner Facebookbekanntschaften Daseinsberechtigung.
Ach ich liebe deinen Schreibstil -
AntwortenLöschenIch habe wieder lauthals losprusten müssen!
Und die Bilder sind der Wahnsinn :D
Liebe Grüße!
Du hattest ein herzallerliebstes Zahnlückengrinsen! Ich schmelz weg :D Großartig dass du beim Tag mitgemacht hast, ich freu mich sehr.
AntwortenLöschenSailor Moon hatte ich bei mir vollkommen verdrängt - sie war damals mein dermaßen heftiges Idol, dass man mich in der Grundschule sogar Bunny nannte. Ich hab immer Holzstöcke aus dem Schuppen meines Opas gemobst und so getan, als könnte ich mich damit verwandeln. Hach, war Kindheit schön!